Geschmackspalette im Wystiter Landrücken
Julia Bardun, Sinaida Scherschun, Romintensche Heide, Kaliningrader Gebiet
Das Projekt „Geschmackspalette im Wystiter Landrücken“ wird im östlichen Teil des Kaliningrader Gebiets, im Naturschutzpark Wystiter Hügelland durchgeführt. Wir organisieren Workshops für Einheimische und ihre Gäste über die Natur, die Nachhaltigkeit und die lokale Küche. Diese richten sich an Kenner:innen der Kultur, der Natur, der Geschichte der Küche, des ländlichen Tourismus, an Ökogeographen, Landwirte und Köche der bekanntesten Restaurants der Region. Im Rahmen der „Grünen Transformation“ veranstalten die Autorinnen des Projekts „Polkilo“ Elena Woronina und Maria Skwortsowa aus Petersburg am 21. Oktober 2023 ein Workshop zum Kochen ohne Reste. „Polkilo“ ist ein Abo-Lieferdienst mit einem abwechslungsreichen veganen Menü und einem klaren Konzept: ein Festpreis pro Portion (je ein halbes Kilo). „Polkilo“ arbeitet auf allen Produktionsstufen nach dem Prinzip der Abfallvermeidung: sie arbeiten mit lokalen Herstellern zusammen und wählen Lieferanten aus, die Mehrwegverpackungen verwenden; sie gehen selbst mit ihren Tüten auf den Markt, verwenden so selten wie möglich verpackte Waren und sortieren und recyceln den Rest.
„Polkilo“ hat auf Einweggeschirr verzichtet und ist bei diesem Prinzip nie Kompromisse eingegangen, sondern hat eine Alternative entwickelt — sie nutzen Pfandbehälter.Die Teilnehmenden von dem Workshop — Einheimische, ihre Gäste, Köche aus lokalen Restaurants — lernen an einem konkreten Beispiel, wie man ein abfallfreies gastronomisches Projekt organisiert. Sie bereiten gemeinsam Gerichte aus lokalen Lebensmitteln zu und folgen dabei den Grundprinzipien von „Polkilo“.
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„Wieso machen wir das? Die Menschen vor Ort sollen zur Herstellung lokaler Produkte inspiriert werden, die lokale Gemeinschaft soll gestärkt werden und Besucher sollen Gründe finden, hierher zurückzukehren. Während des Projekts wurden viele bekannte Rezepte an die örtlichen Gegebenheiten angepasst: Profiköche machten süße Creme aus Eicheln, Eis aus Holunderblüten, Pkhali aus Giersch usw., während die Einheimischen „Wystiter-Lebkuchen“ mit Kalmus, Galgant und Nelkenwurzen, Kapern aus Linde, Glühwein auf der Basis von Holundersaft usw. zubereiteten.Uns ist es wichtig, gemeinsam darüber nachzudenken, wie immaterielles Erbe und gastronomische Praktiken den Menschen helfen, zusammen zu sein, ein Gleichgewicht zu finden, im weitesten Sinne miteinander in Verbindung zu bleiben und Zusammenarbeit zu entwickeln. Wir möchten die Verbindungen zwischen Mensch und Natur stärken, Anlässe für Begegnungen, gemeinsames Forschen und nachhaltige Entwicklung schaffen.“
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